Self-Determination through Technological support of Autonomy, Resilience and organizational Transformation (START)
Das Forschungsprojekt „START“ fokussiert einerseits auf Menschen mit Behinderungen und hohem Unterstützungsbedarf in unterschiedlichen Lebensbereichen, andererseit auf jene Organisationen, die für und mit Menschen mit Behinderung arbeiten. Das Projekt verfolgt das Ziel, die Autonomie und Selbstbestimmung dieser Menschen zu stärken wie auch die organisatorische Transformation innerhalb der Organisationen zu unterstützen.
Anders als in der Gesundheitsversorgung und Pflege, in denen in der vergangenen Dekade ein breites Investment an Innovationen (AAL, ehealth) zur IKT-Stützung von Kernprozessen erfolgt ist, dominiert im Feld der Behindertenhilfe der Fokus auf betrieblichen Praktiken und Abläufen, Dokumentationssystemen, sowie auf vereinzelte, gezielte Entwicklung technologischer-Applikationen (z.B. unterstützte Kommunikation), oft als Insellösung mit damit einhergehenden Synergieverlusten. Wie die UNBRK darlegt, umfasst Artikel 19 „Selbstbestimmte Lebensführung“ die Verpflichtung zu einem Systemwechsel auf der Grundlage einer umfassenden Deinstitutionalisierung. Forschungsberichte stellen hier fest, dass Fortschritte in diesem Bereich nur langsam vorangegangen sind, da diese Transformation eine Transformation der Organisationen selbst voraussetzt (vgl. FRA, 2017; Biewer & Koenig et al. 2020).
Organisationale Herausforderung der Weiterentwicklung zu individualisierten Unterstützungssystemen besteht in der vermehrten Notwendigkeit, Lösungen für eine Vielzahl an komplexen internen und externen Schnittstellen zu bewältigen. START zielt aber nicht nur darauf ab bestehende Lösungen zu integrieren, sondern soll auch als technische Hilfe zur Unterstützung und Beschleunigung der organisationalen Transformation beitragen. Durch Human-Centered & Participatory Design soll eine ICT Lösung mit anstatt nur für den Nutzer entwickelt werden, ausgerichtet auf die Stärkung von Selbstbestimmung und Resilienz. Das Besondere an der zu entwickelnden Technologie besteht darin, dass es auf allen Ebenen des Leistungserbringungsprozesses Transparenz, Ausrichtung von Ressourcen, Effektivität, Lernen und Weiterentwicklung (via der intelligenten und anschaulichen Bündelung von Informationen mittels Algorithmen/KI) ermöglichen soll.
Angestrebte Ergebnisse und Erkenntnisse:
Als Ergebnis wird die Entwicklung eines KI gestützten ICT-Kerns angestrebt, welcher exemplarisch, ausgewählte Services sowie ein barrierefreies, mobiles Interface integriert. Der komplette Entwicklungsprozess ist eng mit der Diskussion und Beantwortung folgender Fragen durch das Konsortium verbunden:
(A) Welche technologisch gestützten Strukturen können die Autonomie von Betroffenen sowie fachliches Handeln von Mitarbeiter:innen auch über Distanz ermöglichen?
(B) Welche Abläufe zur Gestaltung von an Autonomie und Selbstbestimmung orientierten Unterstützungsleistung konnten im Zuge der COVID Pandemie dadurch gleichwertig gelöst werden und welche nicht?
(C) Welche neuartigen Lösungen könnten nutzer:innenzentrierte Technologien befördern bzw. ein umfassend nutzbares Instrument (Prototyp) in Einrichtungen der Behindertenhilfe entwickeln helfen?
Projekttitel: Self-determination through Technological support of Autonomy, Resilience and organizational Transformation (START)
Start: 1. Februar 2022
Ende: 31. Juli 2024
Fördergeber:
Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie; vertreten durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG)
Förderinstrument
Ausschreibung: IKT der Zukunft 2020: Interdiszipl. IKT für Resilienz und Distancing.
Instrument: Kooperatives Projekt. Kategorie: Industrielle Forschung